Was andere Blogger zu Lufthansa sagen:

Lufthansa versucht ja den Eindruck zu erwecken, ich sei (fast) der einzige Kunde, der sich beschwert. So klang jedenfalls die Stellungnahme der Verwaltung zu meinem Gegenantrag auf der Hauptversammlung. Auch Dr. Franz arbeitete hart an dem Image, als er auf der Hauptversammlung meine Fragen beantwortete: Es läge eigentlich nur am Namen „meilenschwund“, daß ich bergeweise negative Reaktionen von Kunden erhalte.

Da helfen natürlich die vielfältigen Reaktionen von HON-Circle-Mitgliedern und Senatoren, die ich veröffentlicht habe, kaum. Auch andere Rückmeldungen von Betroffenen scheinen Lufthansa nicht zu beeindrucken.

Auch sei die schlechte Presse allein unter meiner Kontrolle.

Da wird es Lufthansa kaum überraschen, daß sich auch in der „Blogosphäre“ noch einige finden, die Lufthansas Verhalten richtig schlecht finden.

Als erste fiel mir die Gerichtsreporterin Gisela Mertens auf, die schon am 14. Februar kurz und knackig feststellte: „Verträge müssen eingehalten werden“ und seitdem fleißig weiter berichtet.

Ihr klarer Kommentar zum Urteil: „Rabenschwarzer Freitag für Lufthansa„. Dennoch führt Lufthansa den sinnlosen Kampf gegen ihre Stammkunden weiter, mit den Worten der Gerichtsreporterin: „Lufthansa macht weiter gegen ihre Vielflieger mobil„.

Sie bleibt bei ihrer deutlichen Bewertung:

Die Lufthansa spielt mit dem Feuer. Ihr ist offenbar nicht klar, was für einen unternehmensinternen Flächenbrand sie auslösen könnte, wenn sie ihre Spitzenkunden verprellt. Schließlich gibt es ja auch noch andere Fluggesellschaften.

Um dann letzten Freitag ein klares Fazit zu ziehen:

Das Verhalten der Airline gegenüber ihrer Stammkundschaft ist ein Trauerspiel

Und sie ist bei weitem nicht die einzige. So fragt sich auf reise-wahnsinn.de Gerda Middelschinken: „Quo vadis Lufthansa?“ Und stellt fest, daß meilenschwund.de für Lufthansa ein PR-Desaster ist.

Beachtenswert übrigens auch die Kommentare der Leser zu dem Artikel. Da verbünden sich wieder Mitarbeiter und Kunden gegen den Vorstand.

Natürlich berichtete auch reise-wahnsinn.de, diesmal Ingo Busch, über das Verfahren.

Ingo Busch hatte sich übrigens auch schon kritisch zur Neuen Europakabine geäußert. Also die neue Economy-Sitze, die laut Jahresbericht der Lufthansa von den Kunden geschätzt würden, laut internem Passagemagazin aber nicht so gut ankommen.

Auch start-trading.de, das schon dem Namen nach das Augenmerk weniger auf dem Kundenumgang als dem Börsenkurs hat, stellt fest: Lufthansa fehlt es an einer Strategie. Das bestätigte Dr. Franz auf der Hauptversammlung.

Da bleibt eigentlich nur der Kommentar der Gewerkschaft Ufo: „Billig können andere besser„.

Oder auch die Leserbriefe im Spiegel 21/2012, als Reaktion auf den kritischen Lufthansa-Artikel vorletzte Woche: Da sprechen die Leser von unbequemen Sitzen, die zu „eingeschlafenen Hintern“ führten, und dem Opferalter des Kostenmanagements, der alle Lufthansawerte verschlänge.

Lieber Herr Dr. Franz, glauben Sie wirklich, daß das alles nur an meilenschwund.de liegt? Ich weiß ja, daß Sie mich als Experte schätzen, aber überschätzen Sie mich da nicht ein bißchen?

Ist die schlechte Presse nicht vielleicht auch zu einem großen Teil Ihre eigene Leistung, Herr Dr. Franz?

Aktuell versaut sich Lufthansa durch diesen schlechten Kundenumgang den Ruf. Das wird Auswirkungen auf den Umsatz haben – bei mir melden sich immer mehr HONs und Senatoren, die zum Wettbewerb gewechselt sind. Lufthansa spart sich tot, auf dem Rücken der Kunden und Mitarbeiter.