Vorabinfo: Lufthansa will Meilenschwund-Opfer entschädigen

Ihre Reaktionen, liebe Leser, und mein Blog, wir haben es zusammen geschafft. Lufthansa hat ein genügend schlechtes Gewissen bekommen, um jetzt endlich eine Entschädigung für alle Betroffenen anzubieten, zumindest für die, die sich bisher beschwert haben. Wie man mit „Nachzüglern“ umgehe, sei noch nicht geklärt.

Das sagte mir heute morgen in einem Telefonat Herr Lirpa, Assistent des Vice President Miles&More. Man wolle das jedoch nicht offiziell als Entschädigung deklarieren, denn damit würde man möglicher Weise für weitere Kunden ein Argument schaffen. Die „Entschädigung“ soll ein besonderes Incentive sein, bei dem Lufthansa zeigen kann, daß man dort doch noch etwas von Kundenbindung und positiver Kundenemotion versteht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, es dürfte wirkliche eine Once-In-A-Lifetime-Gelegenheit sein, von der man noch seinen Enkeln erzählen kann.

Noch bevor die neue 747-800 in Dienst geht, möchte Lufthansa die geschädigten Kunden auf einen Sonderflug mit ihrem neuen Flagschiff einladen. Nicht ganz uneigennützig, weil dabei auch Service-Abläufe an Bord überprüft werden sollen, Evakuierungstrainings durchgeführt werden usw. So spart man sich die Statisten. Allerdings weiß ich von Vielfliegern, die bereits viel Geld gezahlt haben, um mal an einer Evakuierungsübung teilzunehmen, es scheint also eine Win-Win-Lösung zu sein.

Die gesamte Aktion ist wirklich ein Hammer, sie soll zehn Tage dauern, die genauen Daten stehen noch nicht fest. Lufthansa kommt auf der Strecke für Kost und Logis auf – und natürlich Flugkosten. Meilen gäbe es aber keine. Das gäbe es nie auf Sonderflügen.

Man wolle dabei so vorgehen, daß Kunden mit mehr als 150.000 Meilen am 3.1.11 einen Platz in der Economy bekommen. Ab 750.000 Meilen wäre ein Business-Platz gewiß, mehrfache Meilenmillionäre könnten in der First Platz nehmen.

Auf dem Flug sollen verschiedene Klimazonen durchflogen werden, bestimmte Witterungsbedingungen bei Landungen trainiert werden, so daß die Strecke fast – nicht ganz – ein Round-The-World-Flug wird.

Es geht in Frankfurt los, mit eigener Anreise. Da macht man so ein Angebot und will den Zubringer nicht zahlen, da guckt schon wieder die gewohnte „Kleinlichkeit“ raus. Vielleicht überlegt sich das Lufthansa noch.

Von Frankfurt geht es zuerst nach Istanbul (IST), wo eine kurze Sightseeing-Tour geplant ist. Zurück nach Mitteleuropa, man möchte, falls jetzt noch kleine Wartungsarbeiten anstehen, dicht an die Basis. Es geht nach Eindhoven (EIN). Das wird nicht der einzige exotische Flughafen bleiben, denn nach einer Übernachtung dort fliegen wir weiter nach Zentralafrika, nach Kaele (KLE). Das wird nur ein kurzer Stop, bevor es direkt weiter nach Chinde in Mosambik (INE) geht.

Danach dürfen die Gäste an einem ganz besonderen Event teilhaben: Auf der Strecke FRA-HNL hat die Lufthansa vor einigen Jahren mal einen Streckenrekord für die 747-400 eingestellt, der soll nun überboten werden. Man hofft, daß die Tankprobleme der Zusatztanks im Heck bis dahin gelöst sind, dann sollte die Reichweite gerade hinkommen, notfalls allerdings könnte ein Tanklandung nötig werden.

Denn es geht jetzt, nach einer Übernachtung, mit einem Weltrekordversuch direkt in die USA, nach Rapid City (RAP). Von dort wird uns der Flieger kurz verlassen, er geht ins Werk im Bundesstaat Washington. Wir dürfen uns auf ein spannendes „Surface Segment“ freuen, General Motors hat wohl einige (!) Corvettes bereitgestellt, mit denen wir nach Rifle (RIL) fahren werden. Das wird landschaftlich sicherlich auch nett – für die, die gerade Beifahrer sind.

Ich hatte ja spontan vorgeschlagen, mit den Kunden eine Werksführung zu machen. Aber da scheint man wohl aus Geheimhaltungsgründen, Sicherheitsgründen und sonstigen „Ausreden“ eher kein Interesse zu haben.

Von dort geht es wieder zurück an die Ostküste, nach Schnectady (SCH). Hier ist ein Bustransfer organisiert, wir können uns über den Restaurationsfortschritt der Lockheed 1649A SuperStar informieren. Auf die hätte ich ja eigentlich als Incentive-Flug spekuliert, die Tante Ju war schon sehr eindrucksvoll.

Nach dem geschichtlichen Ausflug geht es zurück über den Teich, nochmals in die Türkei, nach Erzurum (ERZ). Warum ausgerechnet dahin? Herr Lirpa meinte, das würden wir dann schon sehen. Das sei eine Überraschung, das dürfe er mir auch nicht sagen. Von dort jedenfalls gänge es zurück nach Frankfurt.

Die vollständige Route habe ich hier auf eine Karte gelegt.

Weil ich immer wieder „wir“ schreibe – ja, ich darf mit, obwohl ich schon vor Gericht Recht bekommen habe. Man würde sich natürlich freuen, wenn man so unser „Kriegsbeil“ (so seine wörtliche Formulierung!) begraben könne und vielleicht dann auch mal wieder etwas positives über Lufthansa auf meilenschwund.de stehen würde.

Lufthansa würde die betroffenen Kunden in den nächsten Tagen anschreiben, allerdings dürfe ich die Info heute schon veröffentlichen.

(Nachtrag: 01.04.2012 19:30 – Das war natürlich ein Aprilscherz)

12 Gedanken zu „Vorabinfo: Lufthansa will Meilenschwund-Opfer entschädigen

  1. Ich kann mich angesichts des heutigen Datums des Eindruckes nicht erwehren, dass die Meldung nicht ganz ernst gemeint ist 😉

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  3. Die Strecke FRA-HNL fehlt auf der Großkreiskarte,
    bis dahin voll drauf reingefallen…. 😉

    Also doch wieder nur mit regulärem Ticket nach Hawaii 😦

    Erinnert mich aber daran nochmals ofiziell zu protestieren und mich der Münchener Sammelklage anzuschließen.

    Schön, daß es mit AB und oneworld endlich eine Alternative zu dem Saftladen DLH gibt.

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