Priority-Boarding

Meldungen lassen sich ja schön in zwei Richtungen verpacken, eine kritische: Endlich schafft Lufthansa notgedrungen auch, was der Wettbewerb seit Jahren schon vormacht, und führt ab 3.9. auf europäischen Strecken Priority Boarding ein, was die StarAlliance schon lange verspricht.

Oder, so würde es wohl eher Lufthansas PR-Abteilung ausdrücken: Priority Boarding, eine neue Serviceoffensive für unsere besten Kunden.

Die Regeln besagen: Senatoren, HON Circle Mitglieder, StarAlliance Gold Card Inhaber und Kunden in Business Class dürfen auf innereuropäischen Flügen, die mit „Single-Aisle-Body“-Flugzeugen durchgeführt werden und von eine Gate-Position haben, zuerst einsteigen.

Man könnte das natürlich auch bei einer Vorfeld-Bus-Position anbieten, mit einem zusätzlichen Vorabbus. So ähnlich, wie es die Tochter Swiss bei Ankunft für Business Passagiere macht. Aber das würde zusätzliche Kosten verursachen, anders als das Angebot auf eine Gateposition zu beschränken.

Das frühe Einsteigen wird von vielen Kunden als praktisch angesehen, weil häufig die Overhead-Bins gerade in den vorderen Reihen schnell vom Handgepäck aus den hinteren Reihen belegt sind. Offensichtlich ist den hinten Sitzenden ihr Gepäck zu schwer, um es ganz durchzutragen.

Offiziell war Priority Boarding schon lange ein StarAlliance-Vorteil, allerdings hat ihn Lufthansa innereuropäisch anders als zum Beispiel British Airways nicht gelebt. So kann man jetzt eine Neuerung, die keine ist, weil sie schon lange zum Service hätte gehören sollen, als Servicegewinn verkaufen.

Vermutlich soll das die verärgerte Stammkundschaft wieder etwas milder stimmen und das Handgepäckproblem in der Neuen Europakabine mildern.

Der Vorteil gilt nach meinen Informationen natürlich nicht auf Germanwings-Flügen, das könnte wieder für Verärgerung sorgen, aber das ist ja genau das Ziel der Ausgliederung der innereuropäischen Flüge an die Billigtochter, neben den Personaleinsparungen.

Im Ergebnis scheint mir dann doch die erste Formulierung für die Meldung angemessener und ehrlicher.

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3 Gedanken zu „Priority-Boarding

  1. Priority Bording bei Lufthansa ?
    Lächerlich ! Ich fliege jährlich ca. 95 x Quer durch die Welt und Priority Boarding habe ich als SEN bei LH niemals erlebt. Frauen , Kinder, und dann die restlichen ECO Business PAX aber Priority Boarding ? keine Spur. Auch in diesem Bereich ist es nur die Statuskarte die Goldfarben (SEN) bzw. Schwarz (HON) glänzt und sonst nichts anderes. Inzwischen lasse ich mich regelmäßig ausrufen und warte bis zum last Call bis zum Boarding. Und wenn die Overhead PINS voll sind, dann gebe ich mit einem Lächeln mein Handgepäck der Stewardess und sage zu ihr aber kein Delivery at Aircraft bitte 🙂

    Ich habe nichts dagegen wenn Kinder und ältere Leute zuerst einsteigen ! im gegenteil. Aber dennoch dürfen Statuskunden das zugesagte nicht vorenthalten werden. Was jedoch geschieht.
    Lufthansa interessiert das ganze nicht.

    Priortity Boarding bei LH Langstrecke ? Scheibenhonig. Nix Priorityboarding.

    Star Alliance Airlines:
    Turkish Airlines : Priority Boarding JA
    Austrian Airlines : JA
    Swiss : JA
    THAI: JA
    Singapore : JA

    Dr. Franz hat recht mit seiner Aussage : Das einige Airlines LH weit überholt haben.
    Ich denke dert vorsprung den andere ( Star Alliance )- Airlines haben durfte von LH extrem schwer aufzuholen sein. In allen Belangen !

    Gruss

  2. Pingback: Jubiläumswochenrückblick | meilenschwund.de

  3. Ich lasse mich schon seit 2007 nicht mehr von der LH veräppeln. Damals hatte ich einen Flug wegen des Streiks nach Peking verschieben müssen. Dann war ich aus Verärgerung auf die KLM umgestiegen, die mich immer bei uns in EDDL mit dem Cityhpper abgeholt hat. Innerdeutsch und in die USA bin ich auf AB umgestiegen. Dadurch dass ich viel Business-Class bei AB in die USA geflogen bin, war auch schnell der Goldstaus erflogen, und zum Glück kam nun auch der oneworld Beitritt dazu.
    Nun habe ich in Richtung Asien dadurch die Etihad kennengelernt, die mich zu Hause mit einem Chauffeur in Düsseldorf abholt, wenn ich das Drehkreuz Abu Dhabi nutze. Ob ich wie damals nach Asien, erst nach Frankfurt mußte, oder nun luxuriöser über Abu Dhabi, da gibt es für mich keine Alternative mehr, als die Etihad. Es sei denn, Die LH bietet nach Tokyo einen Direktflug von Düsseldorf aus an.
    Wenn es die AB in Düsseldorf nicht gäbe, vor allem die alte LTU USA Verbindung; die würden uns im Rheinland „verhungern“ lasseen, und uns zwingen, nach Frankfurt zu fahren.
    Als Resumee muß ich einfach feststellen, dass der komplette Service bei LH einfach schlecht war. Die VAE sind einfach besser, ebenfalls bei Airberlin. Lounge, Priority, etc. gibt es bei AB auch, weiß nur keiner. Dafür geht es in deren Lounges ruhig zu und nicht so überfüllt wie die in Düsseldorf.
    Übrigens hatte ich nach 2007 genug Zeit, meine Meilen abzufliegen. Alles richtig gemacht!

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