Bei einer Online-Buchung oder auch im Call-Center können immer mal Mißverständnisse auftreten, Tippfehler passieren oder sonstwas schieflaufen. Damit kann man unterschiedlich umgehen:
Die Welt Online berichtete am 21.07.12 in ihrer Rubrik „Ärger der Woche“ von einem Lufthansa-Kunden, der vier Tickets gebucht hat und nach eigenen Angaben bei einem versehentlich zweimal den Vornamen statt Vor- und Nachnamen eingegeben hat.
Das ist ihm auch sofort nach der Buchung aufgefallen, er rief die Hotline an und erhielt die Auskunft, die Tickets müßten nun alle storniert werden, das kostet 18 € pro Ticket. Warum nicht nur das falsche storniert werden konnte, blieb offen.
Auf Intervention der Welt hin mußte dann plötzlich nur noch ein Ticket storniert werden, die Storno-Gebühr für die anderen Tickets wurde dem Kunden gutgeschrieben.
Besonders kundenfreundlich ist das sicher nicht. Andere Airlines sind da menschlicher: Qantas zum Beispiel erlaubt bei einer Online-Buchung jede Menge Korrekturen am Buchungstag bis Mitternacht, sei es der Name, Flugreihenfolge oder sogar das Datum.
Ich weiß nicht, wie oft die Kunden den Service wirklich in Anspruch nehmen, der Aufwand dürfte allerdings ziemlich gering sein – für eine Dienstleistung, die viel wert ist. Und zwar nicht nur für den Kunden, sondern auch für die Airline: Eine Rückgabegarantie im Handel, so wie sie z.B. IKEA großzügigst anbietet, steigert den Umsatz.
Eine Namensänderung wegen eines Tippfehlers ist dabei noch nicht einmal eine Rückgabe, sondern eigentlich das Minimum an Service, daß man bei einem Mitglied des Luxusverbandes „Meisterkreis“ erwarten sollte. Schließlich ist ein Aufnahmekriterium außergewöhnlich guter Service.
Die Aufnahme von Lufthansa in den Meisterkreis muß also ein Mißverständnis gewesen sein.
Mich hat eine Namensschreibweise-Änderung (NICHT Personenänderung) wenige Minuten nach Onlinebuchung, 100 €, nämlich die volle Stornogebühr, gekostet! Wenn im Gegenzug die Fluggesellschaft mehrfach die Zeiten ändert, muss ich das als Reisender akzeptieren!
Ich fliege mit Air Berlin. Schon zwei Mal ist mir dabei passiert, dass ich das Ticket für einen falschen Monat gebucht hatte. Der Anruf bei der Hotline wenige Minuten nach meinem Fehler führte immer zu einer kostenlose korrigierten Buchung. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Sie sagen es: „Andere Airlines sind da menschlicher“. Genau das ist der Punkt, bei Lufthansa ist das menschliche auf der Strecke geblieben. Sowohl im Umgang mit den Mitarbeitern als auch mit den Kunden. Man zieht sich nur noch an „Performance“, sprich Zahlen (=Ertrag) hoch.
Daß man eigentlich „Dienstleister“ ist, hat man auch vergessen. Seit jahren wird nur noch von „Produktion“ und „Industrie“ gesprochen. Bei LH sollte man sich endlich wieder auf die Wurzeln besinnen und einen Dienst am Kunden bieten.
Pingback: Nachgerechnet: Kulanz spart | meilenschwund.de
Pingback: Wochenrückblick | meilenschwund.de