Bloß nicht zu früh kommunizieren: Neue Gebühren

Lufthansa kommuniziert, so scheint es, routinemäßig etwas später. Das war nicht nur bei der Meilenentwertung der Fall, sondern auch im Umgang mit eigenen Mitarbeitern. Jetzt sind die Gepäckregeln und die Aufschläge für alleinreisende Kinder deutlich angehoben worden.

Für alleinreisende Kinder gibt es jetzt nicht mehr einen Pauschalpreis pro Strecke, sondern die einzelnen Flugsegmente werden aufaddiert. Das führt teilweise effektiv zu Preisverdoppelungen. Haben Eltern früher Ihr Kind zu einem Sprachkurs oder zu den Großeltern von Hamburg nach Barcelona geschickt, eine Strecke auf der es keine Direktflüge gibt, kostete das 40 €.

Jetzt sind es zwei innerkontinentale Flugsegmente, die jeweils mit 40 € zu Buche schlagen – also kostet es 80 €.

Gleiches gilt für Hamburg San Francisco: Umsteigen ist in München oder Frankfurt nötig, damit kommen zu den früher 80 € für die gesamte Strecke jetzt nochmal 40 € für die innerdeutsche Strecke dazu.

Blöd für Familien, bei denen ein Elternteil einige Zeit im Ausland arbeitet – oder geschiedene Paare in unterschiedlichen Städten, die nicht an einer Lufthansa-Direktstrecke wohnen.

Geschwister waren früher übrigens in dem pauschalen Aufpreis inkludiert – jetzt wird der gleiche Preis pro Kind fällig. Schwer nachzuvollziehen, weil die Zusatzkosten für das zweite Kind deutlich geringer sind.

Außerdem passt Lufthansa und AUA noch die Gepäckregeln an: Sportgepäck zählt einfach als Gepäckstück.

Das schöne daran: Kommuniziert hat Lufthansa die Änderungen heute an Reisebüros, in Kraft treten sie am Freitag. Rücksichtsvoll, wie lange im Voraus wieder Informationen weitergegeben werden.

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7 Gedanken zu „Bloß nicht zu früh kommunizieren: Neue Gebühren

  1. Bekommt Herr Dr. Franz eigentlich nichts mit von der hohen Unzufriedenheit seiner treuesten Kunden? Gerade heute Morgen erzählte mir beim Verkaufsgespräch eine Einkäuferin in einem Hotel „Neuakquise für Kunden kostet 70% mehr als einen Stammkunden zu halten… Und wer weiß ob der Geworbene mal zum Stammkunden wird“.. Von Kundenbindung und Vertriebsentwicklung scheinen die Bosse bei LH wirklich keine Ahnung zu haben… Schade drum…

    • Lufthansa liest hier ja mit – vielleicht traut sich mal jemand konzernintern diese einfachen Sachverhalte Dr. Franz zu erklären. Auf mich scheint er ja nicht hören zu wollen…

      • Ist nicht Herr Dr. Franz hier sogar selbst dabei? Das kann einen Konzernchef doch nicht kalt lassen, was hier so prominent über das Unternehmen, dem man vorsteht geschrieben wird… Herr Dr. Franz wenn Sie das hier lesen, bitte reagieren Sie, nicht mir gegenüber, aber intern!!!!!!

      • Offiziell zugeben, daß Lufthansa hier mitliest, würde ja Rückgrat bedeuten. Genauso wie eine rechtzeitige und offene Kommunikation über Verschlechterungen das fordern würde. Daher glaube ich nicht daran, daß Lufthansa noch irgendwann den Mut aufbringt, sich zu melden, gar zu entschuldigen und eine Lösung zusammen mit den betroffenen Kunden zu finden. Das würde wirkliche Größe zeigen und dem verfallenden Image helfen.

      • Warum sollte er. Wenns mit dem Bonus nicht klappt, erhöht sich die Chefetage einfach die Gehälter, feuert ein paar Mitarbeiter oder lagert sie ganz clever an einen Drittanbieter zu 40% weniger Gehalt aus. Ich bezweifele, das Kundenzufriedenhiet zu den Bonuszielen des Lufthansa CEO zählt. Und wenn es ganz dumm läuft, wird er selbst mit Netz und doppelten Boden in Form von fürstlichen Abfindungen gefeuert. Warum sollte seine Hoheit sich mit solchen Niederungen des täglichen, operativen Geschäfts herumschlagen.

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