Im Oktober 2004 trug Dr. Klingenberg, jetzt Senior Vice President Information Management & CIO der Lufthansa, auf der Jahrestagung der gfo zu Strategien und Maßnahmen gegen Billigflieger vor. In der Zusammenfassung schreibt er dann auf seinen Folien:
Zusammenfassung: nicht blinde Kostensenkung, sondern balanciertes Vorgehen ist die Antwort
- Der Kostenvorteil der Billigflieger senkt die Durchschnittserlöse aller Airlines und löst dadurch auch einen Kostendruck auf die etablierten Fluggesellschaften aus
- Dabei darf die Qualität aber nicht vernachlässigt werden. Nur durch Qualitätsdifferenzierung kann ein Markenpremium erhalten werden
- Die Beseitigung von Ineffizienzen senkt die Kosten, steigert die Qualität und damit die Kundenzufriedenheit
- Trotzdem: das Managen diese Balance bleibt eine Herausforderung!
Wenn ich mir allerdings die Meilenentwertung, die Verschlechterungen bei Miles&More im Allgemeinen und den HON Circle im Speziellen zusammen mit dem von Dr. Franz verordneten Investitionsstop anschaue, dann komme ich zu einem anderen Schluß:
Blinde Kostensenkung mit dem Dampfhammer durchgeprügelt, von Balance ist nichts zu spüren.
Da nimmt man sogar für den kurzfristigen Zuwachs den Vertriebspartnern die Butter vom Brot.
Kostensenkung gegen die Kunden. Das ist ganz gefährlich. Ein vergraulter Kunde kommt nämlich kaum mehr zurück.
Aber sicher kann uns auch das auch Dr. Franz auf der Hauptversammlung erklären. Wahrscheinlich argumentiert er, daß ein ITler sich nicht mit Wirtschaftsfragen auseinandersetzen sollte 😉 und Lufthansa eh nicht genau weiß, ob Lufthansa jetzt ein Premiumanbieter oder Billigflieger ist. Die neue Werbung zielt ja eher ins untere Preissegment.
Aber warum die Geschäftskunden vertreiben, um die Privatkunden zu gewinnen? Es wäre doch viel schöner, von beiden Kuchen ein ordentliches Stück zu bekommen?
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