Lufthansa behauptet ja im Verfahren steif und fest: Die Anhebung der „Prämienreife“ sei gar keine Verschlechterung. Denn man habe zwar für einige Flüge die Preise angehoben, aber andere seien günstiger geworden.
Auf konkrete Nachfrage erklärt dann Lufthansa, daß der „Same-Day-Award“ und der „One-Way-Award“ diese Verbesserungen erfahren haben.
Und warum hat Lufthansa sich hier „großzügig“ gezeigt?
Same Day Award
Same-Day-Award bedeutet Hin- und Rückflug am gleichen Tag durchzuführen. Das lässt sich nur innereuropäisch machen. Er kommt also gerade da zum Einsatz, wo es keine First-Class gibt und die Business-Class nur toll klingt, aber genauso eng und unbequem wie die Economy ist.
Kurz, der Same-Day-Award lohnt sich nur da, wo es sich eh fast nicht lohnt, auf Meilen zu fliegen. Es ist also eine Marketing-Ausrede, um auch irgendetwas positives sagen zu können.
One-Way-Award
Ich habe meine Flughistorie durchkämmt – und komme bei meinen vielen Flügen auf genau einen One-Way-Flug. Damals habe ich ein Auto in Köln abgeholt und dann auf Achse nach München überführt. Das dürfte in etwa der Häufigkeit von One-Way-Flügen der meisten Kunden entsprechen.
Die Antwort auf die im Verfahren gestellte Frage, wie ich z.B. nach einem USA-One-Way-Flug wieder zurückkommen soll, blieb Lufthansa schuldig. Vielleicht auch, weil sie ganz froh wären, bliebe ich weg?
One-Way-Awards dürften fast so selten wie ein Sechser im Lotto sein und wenn, dann wohl nur innerdeutsch auftauchen. Wer einen innerdeutschen Flug auf Meilen bucht, handelt allerdings unökonomisch.
Fazit
Schönfärberei, die jedem, der eins und eins verletzungsfrei addieren kann, sofort ins Auge sticht. Und daher eigentlich gar nicht in dem Blog hätte erwähnt werden müssen. Aber weil die Anwälte von Lufthansa das im Verfahren permanent wiederholen…
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