Meilenschwund – Wer ist betroffen?

Meilenschwund klingt nach Luxusproblem. Doch betroffen ist jedes der 21 Millionen Miles&More-Mitglieder.

Gerade heute morgen bekam ich wieder eine Mail: „Tolle Aktion, aber das betrifft doch nur absolute Vielflieger.“ Doch das stimmt nicht.

Hätte eine Bank ihren 7 Millionen Kunden in Deutschland 200 EUR sang- und klanglos vom Konto verschwinden lassen, der Aufschrei wäre gigantisch.

Lufthansa hat den Vorteil: Eine Meile bewerten ist schon fast eine Wissenschaft für sich. Ich habe mir die Mühe gemacht. Selbst Lufthansa weiß nicht, was eine Meile wert ist. Vor dem LG Köln argumentierten sie in einem anderen Verfahren mit 2,77 €-Cent / Meile, in der Bilanz stehen noch 0,78 €-Cent / Meile. Kauft man bei Lufthansa eine Meile, kostet sie sogar 3,5 €-Cent. Dadurch kann kaum jemand nachrechnen, wie groß der Schaden ist.

Und vorher muß der Schaden erst auffallen. Wenn eine Bank 200 EUR vom Konto nimmt, verrät das der Kontoauszug. Wenn das Konto einfach weniger wert ist, verrät das niemand.

Genau darauf baute ja Lufthansa und hat deshalb die Kunden nicht informiert.

Das hätte fast geklappt. Ein paar Kunden, darunter ich, haben es gemerkt. Alle die haben sich beschwert. Und zu all denen wollte Lufthansa nicht kulant sein.

Wäre Lufthansa kulant gewesen, hätte ich keinen Grund zur Klage gehabt. Hätte ich nicht geklagt, hätten FTD, Spiegel und dpa nicht berichtet. Dann gäbe es heute kein Blog. Und die vielen Kunden, die mich angemailt haben, die es durch „meine“ Presse erfahren haben, hätten sich vielleicht irgendwann gewundert.

Darunter waren auch Gelegenheitsflieger. Die Geschichte einer Hamburgerin habe ich schon beschrieben. Daneben natürlich auch und erst recht viele HON Circle-Mitgliedern, Senatoren und Frequent Traveller. Logisch, denn weil die öfter fliegen, setzen sie sich auch intensiver mit dem Wert ihrer Meilen auseinander, während viele Seltenflieger eher denken, Meilen sind nur was für Vielflieger.

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